Die Kraft unserer Gedanken

Paramahansa Yogananda erzählt in seiner „Autobiographie eines Yogi“ eine Geschichte über seinen Lehrer Sri Yukteswar.

Yukteswar war in seiner Jugend einmal sehr krank gewesen und hatte sehr stark abgenommen. Im Verlauf seiner Genesung besuchte er Lahiri Mahasaya, einen Guru, und erklärte ihm die Ursache seiner schwächlichen Gesundheit. Nachdem er die Erklärung vorgenommen hatte, sagte Lahiri Mahasaya:

„Also hast du dich selbst krank gemacht und glaubst jetzt, dass du zu dünn bist. Aber ich bin sicher, dass es dir morgen besser geht.“

Am folgenden Tag dankte Yukteswar seinem Lehrer überschwänglich. Er sagte:

 „Meister, dank Eurem Segen fühle ich mich viel besser.“

Lahiri Mahasaya erwiderte:

„Deine Krankheit war in der Tat bedenklich, und du bist noch immer geschwächt. Wer weiß, wie du dich morgen fühlen wirst?“

Tatsächlich ging es Yukteswar an Tag darauf wieder schlecht, und Lahiri Mahasaya sagte:

„So, du hast dich also wieder krank gemacht.“

Yukteswar Befinden schwankte mehrere Tage lang genau entsprechend den Aussagen Lahiri Mahasaya, und endlich begriff er die Lektion, die sein Guru ihm beibringen versuchte.

„Was ist das?“ sagte Lahiri Mahasaya. „An einem Tag sagst du zu mir: „Es geht mir gut“, und am nächsten Tag sagst du: „Ich bin krank.“ Es ist nicht so, dass ich dich geheilt oder krank gemacht hätte. Es sind deine Gedanken, die dich abwechselnd schwach und stark gemacht haben.“

Yukteswar fragte:

„Wenn ich denke, dass es mir gut geht und dass ich mein früheres Gewicht wiedererlangt habe – wird es dann so sein?“

Lahiri Mahasaya erwiderte: „So ist es.“

In diesem Augenblick fühlte Yukteswar seine Kraft und sein Gewicht wiederkehren.

Yogananda fasste die Lektion wie folgt zusammen:

„Der Gedanke ist die Matrix aller Schöpfung …“

Viele Philosophen und Lehrer in der Geschichte haben dies erkannt. Die Macht des Gedanken, körperliche Wirkungen hervorzurufen, gehört zum Kern vieler spiritueller Lehrer. Sie ist die Grundlage der Hypnose und einer Vielzahl von anderen Heilmethoden.

„Wie der Mensch denkt, so ist er.“ „Gedanken sind Dinge.“

Die wissenschaftliche Forschung bestätigt dies. Unsere Gehirne und unsere Körper werden nicht nur von Licht und Dunkelheit, Temperatur und Feuchtigkeit, von Tageszeiten und vom Blutzuckerspiegel, usw. sondern auch von kulturellen Prägungen, übernommenen Glaubenssätzen, von Wochenendschwermut, Erwartungen Wünschen beeinflusst. Unsere Wahrnehmungen stellen biochemische Ereignisse dar und haben biochemische Folgen. Unsere Gehirne reagieren auf Gedanken und Bilder. Vorgestellte Ereignisse haben körperliche Folgen. Emotionen und Einstellungen können einen Menschen sogar für bestimme Krankheiten anfällig machen.

Was immer das Gehirn darstellen kann, wird der Körper ausführen. Eine Wahrnehmung. Ein Versprechen. Wenn wir uns selbst und unsere Gesellschaft wandeln wollen, ist die Verwandlung die wir brauchen die unserer Gedanken- und Vorstellungswelt.